Donnerstag, 20. August 2015

Von Trauer und dem Lauf des Lebens

Guten Morgen Ihr alle,

Es ist passiert. Zum ersten Mal in meinem Leben ist jemand verstorben, den ich mein ganzes Leben kannte. Ein Mensch, der mich vieles lehrte, mir die Nächstenliebe vorlebte, die ich an Euch weitergebe und mich bedingungslos liebte, so wie ich sie. 

Mein Grosi. 

Es waren lange und traurige Tage, bis sie einschlafen durfte, dennoch war es friedlich. 

Ich habe mir lange überlegt, ob und wieviel ich Euch zum jetzt folgenden Thema sagen werde und möchte. 

Es ist nicht ganz einfach, solche Dinge zu entscheiden, dennoch schreibe ich hier, was mir dazu auf dem Herzen liegt.

Ich schreibe das auch für alle, die mich privat kennen. Hier auf dem Blog wird ein neues Rezept kommen, Heute oder Morgen oder irgendwann demnächst. Und da wird nichts von Trauer oder Verlust stehen. Weil das auch nichts zu tun hat mit dem Backen oder meiner Arbeit hier. Ich möchte nicht, dass jemand denkt: ah, demfall ist die Welt wieder in Ordnung, frisch fröhlich postet und backt und fötelet die Frau. Nein.

Ich bin traurig. Jeden Tag. Ich weine. Jeden Tag. Ich vermisse mein Grosi und ich habe wohl noch nicht ganz erfasst, dass sie nicht mehr da ist. Dass ich niemehr ihre kleine, warme Hand halten und in ihr liebes Gesicht schauen kann.

Aber, und das ist das was nunmal passiert, das Leben geht weiter. Und um ehrlich zu sein weiss fängs jeder, der hier schon ein Weilchen mitliest, dass es mir besser geht, wenn ich beschäftigt bin. Und genau das tue ich. Meine Tage sind sehr voll momentan, es gibt viel zu organisieren, ich habe meinen Haushalt, meine Familie und ich kann und möchte mich nicht vollständig zurückziehen aus dem Leben. Das Backen entspannt mich, lenkt mich ab und macht mich, selbst in dieser traurigen Zeit, glücklich. 

Ja, das wollte ich Euch mitteilen. 

Wenn meine Postings & Beiträge auch so klingen wie immer - frisch, fröhlich und völlig ausgeglichen bin ich desswegen noch lange nicht. Und das seid Ihr bestimmt auch nicht immer. 

Desswegen machen wir hier weiter wie zuvor.
Meine Trauer gehört mir, und sie hat hier bei den Rezepten, inmitten von Kuchen & Freude, nichts verloren. 

Ich hoffe, ich habe einigermassen verständlich geschrieben.

Bis bald!

Sophie

2 Kommentare:

  1. liebe Sophie
    ein schöner, dennoch trauriger post!!

    meine Oma ist schon lange voraus gegangen, dann folgte ihr Daddy und mein bruder...... ich weiss also wovon dein herz spricht !!!! es ist nicht einfach und man kann sich nicht vorstellen, wie es weiter gehen soll, wenn jemand geht, den man so liebt !!!

    die erste zeit ist klar die schlimmste..... das es für mich irgendwie zum stimmen kam, hab ich mir das so gedacht: ich denke oft an meinen vater und an meinen bruder.... wir reden auch sehr viel über die beiden, heute noch ... viele jahre später ..... sie gehören immer noch dazu und durch den schmerz und die Gedanken an sie, leben sie weiter mit uns !!! meine Oma durfte 98 werden, dass war ein schönes alter und für mich war es so, dass ich diesen abschied annehmen konnte.... bei dad wars eine Erlösung für ihn, ich fand mich aber über ein halbes jahr, nicht mehr richtig zurecht im leben und als mein bruder mit 37 ging, da verstand ich die welt nicht mehr .... warum !!!! noch heute kommt wut und trauer auf..... 10 jahre später ...

    lass die Gedanken an dein grosi immer zu, auch wenn es traurig ist, so bleibt sie immer bei dir .....

    liebe grüsse karin

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    1. Liebe Karin, herzlichen Dank für Deine Worte. Es tut mir Leid, was Du in Deinem Leben schon erfahren musstest. Dennoch ist es schön zu hören, dass eure geliebten Menschen immer bei Euch sind.

      Ich wünsch Dir alles liebe

      Sophie

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